Was sind die Kompetenzen meiner Mitarbeiter:innen außerhalb ihres Kernbereiches? Und wie werden sie in andere Projekte eingebracht? Darüber sprachen die Teilnehmer in der letzten TaxTech-Runde am 23.06.2021.
Philip Hellmig entwickelte ein Kompetenz-Datenblatt. Dieses dient dazu, dass seine Mitarbeiter:innen ihre Fähigkeiten eintragen und diese von 1 bis 5 bewerten. 5 steht dafür, dass sie gut beherrscht werden.
Darauf kommt die Rückmeldung von Kai Schwenker: „Das Problem bei dieser Bewertung ist Selbstbild versus externes Bild. Viele Mitarbeiter:innen unterschätzen sich.“
Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Demografiken der Mitarbeiter:innen eine zusätzliche Rolle spielen bei dem, wie sie sich einschätzen. Eine der Lösungen wäre, eine Person – idealweise im HR – zu haben, die das objektiv misst.
Andere Kritik kommt von Bastian Klasvogt: „Bei 100 Leuten brauche ich eine solche Tabelle, bei 10 Leuten brauche ich so etwas nicht.“ In einem kleinen Unternehmen sind die Personalien klar. Derartige Tabellen könnten für das Unternehmen viel Verwaltung bedeuten.
Allerdings ist das bei Remote-Anstellungen ein Thema, weil dadurch die Mitarbeiter:innen kennenlernt werden können.
Mitarbeiter:innen in neuen Aufgabenbereichen
Eine Messung von den Fähigkeiten bringt viele Verbesserungen und Transparenz in das Unternehmen. Häufig kommt es vor, dass die Mitarbeiter:innen in einer anderen Branche beschäftigt waren und dadurch eine Expertise aus einem anderen Bereich mitbringen. Wenn sie nicht befragt werden, erzählen sie es oft nicht.
Ein Beispiel kommt aus der Praxis: Ein App-Entwickler hatte durch frühere Beschäftigungen viel Wissen in der Webentwicklung. Ein solches Tool kann helfen, das Humankapital gleich nach der Einstellung herauszufinden.
„Außerdem können sich die Aufgaben die Mitarbeiter:innen schnappen, die nach einer Herausforderung suchen“, so Philip Hellmig.
Bei der hsp werden den Mitarbeitern:innen täglich 30 Minuten zur Verfügung gestellt, um sich weiterzubilden.
Benjamin Panke stimmt zu. Ein Budget für die Weiterbildung der Mitarbeiter:innen ist eine hervorragende Idee.
Zum Schluss wird klar, dass ein solches Kompetenz-Datenblatt einen Überblick verschafft und die Mitarbeiter:innen wissen, wer was weiß.
Planning Poker um Tasks zu bewerten
Das nächste Thema, das Paul Liese in die Runde bringt, ist der (Planning) Scrum Poker. Ein Tool, mit dem Mitarbeiter:innen Aufgaben mit Punkten bewerten und so die komplexesten Ideen herausstellen.
Die Teilnehmer einigen sich: Es muss einen Product owner / Scrum Manager geben, der Punkte verteilt, die Strukturen einführt und die Listen ergänzt. Dazu muss er den Scrum-Teilnehmenden die Prozesse erklären, falls dies nötig ist.
Ein Fragebogen, auf dem das Operative abgefragt wird, anstatt die Zufriedenheit, bringt beeindruckende Resultate. In der WIADOK KG von Sebastian Klasvogt war dies der Fall. Außerdem fördert dies andere Perspektiven, außer denen des Geschäftsführers.
Kompetenzen die passend für den Markt sind
Zum Schluss der Runde kommt es zu dem Thema, wie festgestellt wird, was für Kompetenzen in dem Unternehmen gebraucht werden. Oft hängt das von der Entwicklung des Unternehmens und von dem Markt ab.
„Was, wenn sich aber der Markt verändert und eine Stelle abgeschafft werden muss?“, fragt Martin Lostak.
Es werden neue Kompetenzbereiche gefunden. Die Mitarbeiter:innen entwickeln sich und haben mehr Wissen als nur in einem Bereich.
Die TaxTech-Runde wird mit den Worten beendet: „Wenn das Wissen aus anderen Fachgebieten eingeholt wird, kann man sich im eigenen Bereich entwickeln, weil die Tätigkeiten von einem anderen Blickwinkel aus gesehen werden.“
Die nächste TaxTech-Runde findet am 07.07.2021 um 17:00 Uhr statt.
Paul ist Geschäftsführer der hsp und derjenige, der die Klappe hält. Seine Top-Themen: Medienbrüche mittels Software abschaffen. Verfahrensdokumentation, IKS, TCMS und weitere Compliance Themen. Sein aktuelles Projekt: Verrechnungspreisdokumentationen ohne Medienbrüche erstellen. Mittels Taxonomie.