Offener Brief an den Bundesminister der Finanzen Olaf Scholz

Wir finden, dass vieles gut läuft. Kaum ein Staat setzt derart gewaltige Hilfsprogramme in der aktuellen Krise um wie die Bundesregierung. Aber in einigen Punkten geht es noch besser. Deshalb haben wir einen offenen Brief an Finanzminister Olaf Scholz geschrieben:


 

Das Corona Überbrückungshilfe-Programm digitalisieren: Nachweis der förderfähigen Kosten sollte per E-Bilanz-Verfahren an die Finanzverwaltung übermittelt werden, um den Aufwand für alle Programmbeteiligten zu minimieren

Sehr geehrter Herr Scholz,

als Hamburger IT-Unternehmen kommen wir heute mit zwei Anliegen auf Sie zu.

Zunächst einmal vielen Dank für Ihren Einsatz in der aktuellen Corona-Krise, in Not geratenen Unternehmen schnell zu helfen.

Daran anknüpfend möchten wir Ihnen folgende Idee zur Kosten- und Aufwandsreduktion unterbreiten:

Gemäß dem Dokument Eckpunkte „Überbrückungshilfe für kleine und mittelständische Unternehmen, die ihren Geschäftsbetrieb im Zuge der Corona-Krise ganz oder zu wesentlichen Teilen einstellen müssen“, sind der Umsatzausfall und die förderfähigen Kosten nachzuweisen und durch einen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer glaubhaft zu machen.

Offener Brief Olaf Scholz

Wir schlagen vor, dass dafür das E-Bilanz-Verfahren genutzt wird. Denn mit der aktuell gültigen Taxonomie existiert bereits ein effizientes Werkzeug, um die benötigten Daten schnell und effizient an die Finanzverwaltung zu übermitteln. Umsätze und förderfähige Kosten lassen sich Taxonomiepositionen zuordnen und in einem einzigen XBRL-Datensatz für alle benannten Zeiträume des Eckpunktepapiers übermitteln.

Datensätze dieser Art können somit in Ihrer Behörde automatisiert geprüft und bewertet werden. Weniger Aufwand, geringeres Fehlerrisiko, wesentlich schneller – alle Beteiligten würden davon profitieren.

In der vergangenen Woche haben mein Team und ich den Aufwand bewertet, XBRL-Datensätze nach dem oben beschriebenen Muster bereitzustellen. Als Ergebnis haben wir entschieden, unseren Kunden im Juli 2020 eine entsprechende Funktion in unserer Finanzreporting-Software Opti.Tax bereitzustellen. Bis die ELSTER-Schnittstelle in der Lage ist, die Daten technisch anzunehmen, wird unsere Software die Daten als druckbare Berichte bereitstellen.

Nutzen Sie die vorhandenen digitalen Möglichkeiten. Für Rückfragen stehen wir Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen aus Ihrer Heimat

Paul Liese

PS: Sollte die Idee bereits in Ihrer Behörde aufgekommen sein, verstehen Sie bitte unseren Brief als Zustimmung und motivierende Bestätigung.


Wir sind gespannt auf die Reaktion.