In der letzten TaxTech-Runde tauschten sich die Teilnehmer über die Themen Mitarbeitergespräche und Personalführung im Allgemeinen aus. Es zeigte sich, dass mittlerweile alle der Softwarehersteller eine Mischung aus klassischen Face-to-Face-Gesprächen und digitalen Tools einsetzen.
Am Mittwochabend fragten die Moderatoren Paul Liese (hsp) und Philip Hellmig (kanzlei.land) in die Talkrunde, wie Mitarbeitergespräche bei den Softwareherstellern organisiert werden.
Geht es um die Beurteilung der Leistung einzelner Personen, so setzen alle der Teilnehmenden auf das klassische Gespräch unter vier Augen in regelmäßigen Abständen, zum Beispiel alle drei, sechs oder zwölf Monate. Unterschiede gibt es in der Vorbereitung auf diese Termine. Kleinere Softwarehersteller besprechen eher spontan mit den Angestellten gemeinsam, wie dieser seine Leistung einschätzt und wie er sie verbessern könnte. Bei Firmen mit einer größeren Zahl an Angestellten gibt es zum Beispiel einen Fragenkatalog als Leitfaden. Darüber hinaus wird ein Fünf-Jahres-Plan für jede:n Mitarbeiter:in erarbeitet, der jährlich gemeinsam evaluiert wird. Darin ist nicht nur festgehalten, wie sich das Gehalt in den nächsten fünf Jahren entwickeln kann, sondern auch, welche Ziele daran geknüpft sind. Zum Beispiel: Wie entwickelt sich Mitarbeiter:innen? Wie ist deren Teamführung? Wird kommuniziert und wie?
Wertschätzung für den Mitarbeitenden ist das Wichtigste
Um das Gespräch zu leiten wurde vorgeschlagen, klare Fragen zu formulieren, um gerade Angestellten eine eventuelle Scheu zu nehmen, die nicht so häufig mit der Geschäftsführung Kontakt haben. Die Fragen könnten zum Beispiel lauten:
- Was möchtest du beibehalten?
- Was wünschst du dir?
- Was kann geändert werden?
Auch wenn die Firma nicht alle Wünsche umsetzen kann, ist es ein großes Zeichen an Wertschätzung für Mitarbeiter:innen, wenn deren Anregungen aufgegriffen und teilweise umgesetzt werden. Generell waren sich alle Teilnehmenden darüber einig, dass der Ablauf der Mitarbeitergespräche beibehalten werden sollte, wenn einmal eine gute Methodologie gefunden wurde.
Eine regelmäßige Instanz, bei der Mitarbeiter:innen Themen ansprechen können, sind bei allen Softwareherstellern wöchentliche Meetings. Auch wenn es nur ein paar Minuten sind, so kann hier besprochen werden, was in der Firma gut oder auch nicht so gut verlaufen ist. Allerdings ohne persönliche Beurteilungen. Denn hier geht es einfach nur darum, aus Fehlern zu lernen. Diese Meetings sind sehr gut geeignet, um einen Eindruck über die Stimmung in der Firma zu bekommen.
Darüber hinaus setzen einige der Softwarehersteller auf digitale Tools. Eingesetzt werden zum Beispiel Inspiration Boards über Microsoft Teams, wo alle Mitarbeiter:innen Themenvorschläge einreichen können, die dann im wöchentlichen Meeting besprochen werden. Andere nutzen Tools für Ideenmanagement, um Ideen zu sammeln, die auf die Optimierung von Prozessen innerhalb der Firma abzielen. Dort können alle Angestellten Kommentare veröffentlichen oder liken.
Voraussetzung für diese Art der Kommunikation mit den Mitarbeiter:innen ist eine offene Unternehmenskultur, in der sich jede:r traut, die eigene Meinung zu äußern. Hemmungen gebe es vor allem bei älteren Mitarbeiter:innen ohne Social-Media-Kultur, solche digitalen Tools zu nutzen.
Gehalt ist kein klassischer Langzeitmotivator
In der TaxTech-Runde wurde auch das Thema Mitarbeitermotivation angesprochen, das in der nächsten Runde noch vertieft werden soll. Alle waren sich einig: Das Gehalt ist kein klassischer Langzeitmotivator. Vielmehr muss der:die Angestellte spüren, dass die Firma mit ihm:ihr plant und etwas zusammen mit ihm:ihr erreichen möchte. Natürlich helfen auch einzelne gezielte Maßnahmen, um alle Mitarbeiter:innen zu motivieren. Optionen wären hier zum Beispiel im Winter einige Wochen ein Büro in wärmeren Gefilden, zum Beispiel Mallorca, anzumieten, gratis Rückenschule oder andere Benefits.
Das Thema Mitarbeitermotivation soll in einer der nächsten TaxTech-Runden noch einmal aufgegriffen werden. Ebenso, wie das Teambuilding in Zeiten von Homeoffice funktionieren kann. Eine Idee war zum Beispiel, dass sich Mitarbeiter:innen Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit in der Firma machen, um so ein gemeinsames Ziel zu schaffen.
Software Entwicklung ist nicht mal eben so, es gehört viel dazu, damit Anwender eine qualitativ hochwertige Software nutzen können. Dafür wird einiges ins rollen gebracht. Sie können diese Entwicklung live mitgestalten. Nehmen Sie als Gast an der nächsten TaxTech-Runde am 26. Mai 2021 um 17 Uhr teil.
Paul ist Geschäftsführer der hsp und derjenige, der die Klappe hält. Seine Top-Themen: Medienbrüche mittels Software abschaffen. Verfahrensdokumentation, IKS, TCMS und weitere Compliance Themen. Sein aktuelles Projekt: Verrechnungspreisdokumentationen ohne Medienbrüche erstellen. Mittels Taxonomie.