Im Interview: Stephan Schütrumpf, Creditreform
Jetzt Mandanten für die Kreditverhandlung stärken: In Opti.Tax kann man mit wenigen Klicks für den Jahresabschluss eines Mandanten ein Bilanzrating einholen. Über dieses Thema spricht Paul Liese mit Stephan Schütrumpf, Mitglied der Geschäftsleitung bei Creditreform Rating AG.
Paul Liese: Herzlich willkommen, Stephan Schütrumpf. Stell dich doch mal kurz vor, wer du bist, was du machst, warum du hier bist.
Stephan Schütrumpf: Mein Name ist Stephan Schütrumpf. Ich bin seit 2003 bei der Creditreform Rating AG angestellt. Ich bin mittlerweile 46 Jahre. Ich bin Prokurist der Gesellschaft, u. a. aber auch jetzt seit 2015 Geschäftsführer der CR Services in Bulgarien. Ich freue mich heute hier zu sein. Das ist auch für mich ein ganz neues Erlebnis, mal bei so einem Livestream mitzumachen. Ja, wir können uns hier gerne mal über das neue Produkt unterhalten.
Paul Liese: Ja, genau. Wir hatten im Mai das erste Mal Kontakt mit dem Dirk Siegel von der Creditreform Hamburg, wo es um die Themen Bilanzreporting / Finanzreporting ging, und dann sind wir beide verkuppelt worden von ihm.
Stephan Schütrumpf: Ganz genau. Wir haben dann Kontakt aufgenommen. Der Dirk hat eine E-Mail geschrieben und gesagt: „Paul hat Jahresabschlüsse für uns als Creditreform.“ Und da wir ja Experten sind in der Verarbeitung von Jahresabschlussinformationen und immer wieder neue Kanäle suchen, woher wir Jahresabschlüsse beziehen können, haben wir dann miteinander telefoniert. Ich fand super, wie schnell und unkompliziert das alles ging. Du sagtest ja schon: Mitte des Jahres haben wir miteinander gesprochen und heute sitzen wir hier und haben ein fertiges Produkt, das wir sogar vorstellen können.
Paul Liese: Genau, da werden wir gleich mal direkt in unsere Software springen und da mal drüberschauen. Das Besondere an dieser Stelle ist ja, dass wir euch Daten auf Basis von XBRL geben. Das heißt, das gibt es ja schon im Bereich der E-Bilanz. Da kommen wir ja alle her. Das gibt es im Bereich der Offenlegung im Bundesanzeiger. Beim Digitalen Finanzbericht aus dem letzten Jahr bzw. 2017 ging es ja schon los. Und die gleiche Basis nutzen wir für euch. Was macht ihr mit den Daten? Oder was hilft euch, dieses auf Basis der Taxonomie verwenden zu können?
Stephan Schütrumpf: Das Thema Medienbruch ist ja in den letzten Jahren immer ein Thema gewesen, gerade auch im Finanzierungssektor. Deshalb ist ja der Digitale Finanzbericht ins Leben gerufen worden. Und wir versuchen, Daten zu bekommen und zu verarbeiten und das am besten ohne manuellen Aufwand. Wenn man heute einen pdf-Jahresabschluss bekommt und den wieder strukturieren muss, nimmt das Zeit in Anspruch. Und deshalb sind wir da so erpicht drauf, einmal den Digitalen Finanzbericht, aber auch eure Schnittstelle mit zu nutzen, um diese Daten nicht mehr manuell eingeben zu müssen. Der Vorteil für das Unternehmen ist, dass wir die Daten bei uns in der Creditreform-Wirtschaftsauskunft mitverarbeiten können; das ist ein ganz, ganz wichtiges Thema in der Finanz-Kommunikation. Wenn wir uns mal einen Bäckermeister anschauen, der vielleicht ein neues Leasingfahrzeug leasen möchte, dann kann er davon ausgehen, dass eine der Leasinggesellschaften in Deutschland eine Creditreform-Wirtschaftsauskunft abrufen wird. Und wenn der Bonitätsindex, der dort als Gütemaß der Bonität mit angezeigt wird, nicht in einem guten Bereich ist, kann es sein, dass der Bäckermeister keinen Leasingvertrag bekommt. Wir appellieren immer wieder an die Unternehmen, eine offene Finanz-Kommunikation zu pflegen und der Creditreform auch entsprechende Informationen bereitzustellen und das am besten natürlich smart, ohne viel Aufwand. Das ist jetzt genau der Punkt, dass wir die Daten schnell verarbeiten können, um eine verlässliche Auswertung machen zu können. Denn wir haben ja die Situation, dass wir zwar aus den öffentlichen Registern auch immer Jahresabschlüsse beziehen können, aber wenn wir eine Nicht‑Kapitalgesellschaft haben, die nicht zwingend verpflichtet ist, ihren Jahresabschluss zu veröffentlichen, hilft das uns natürlich ungemein, eine deutlich qualifiziertere Aussage zu treffen.
Paul Liese: Jetzt haben wir bei uns in die Software ja zwei verschiedene Produkte von euch eingebunden. Da werden wir gleich noch drauf eingehen und dann erzählst du vielleicht gleich einmal, was was ist und was der einzelne Vorteil für den einzelnen Kunden ist. Das Thema Medienbruch ist ein Thema, bei dem wir als Softwarehersteller feststellen, dass auf der Idee einer E-Bilanz 2011 viel mehr geht und es viel interessanter und smarter wird, dieses ganze Finanzreporting auf Basis von XBRL abzustellen. Und deswegen war es für uns ein logischer Schritt mit euch über Dirk Siegel Kontakt aufzunehmen, um das Thema mal zu forcieren und zu schauen, wie ihr darüber denkt. Ich bin wirklich begeistert, wie schnell wir das umgesetzt haben in Verbindung mit Opti.Tax Release 20.0, was unsererseits jetzt in den nächsten Tagen vorgestellt und freigegeben wird, und auf eurer Seite die Schnittstelle – die ist glaube ich im Januar/Februar dann freigegeben –, sodass dann mit dem Jahresabschluss 2019 erstmalig auf Basis unserer Software ein Bilanzrating über euch eingeholt werden kann. Und was halt auch total smart ist: ich bekomme innerhalb von Sekunden eine Antwort.
Stephan Schütrumpf: Super, oder?
Paul Liese: Also entweder ist mein Jahresabschluss total schlecht, oder ich habe eine super Note und kann mir das an die Wand hängen und dann mit meinen Lieferanten darüber sprechen, dass die Zahlungskonditionen besser werden müssen.
Stephan Schütrumpf: Sehr gerne.
Paul Liese: Du hast das glaube ich noch gar nicht gesehen, oder? Ich habe hier meine Projektverwaltung. Ich habe hier ein Projekt vorbereitet: den Jahresabschluss auf Basis der Taxonomie 6.0. Ich habe den Jahresabschluss 2016 als Demomodul. Wir werden in einem Livestream Anfang Januar zeigen, wie die Daten bei uns in die Software kommen. Das heißt, das ist jetzt nicht Bestandteil. Da wollen wir jetzt auch keinen langweilen, sondern vielleicht eher den Spannungsbogen aufbauen, damit sich jeder auf den Januar freuen kann, wo wir dann zeigen, wie kommen die Summen- und Saldenlisten in unsere Software, wie werden die Daten strukturiert, damit sie dann auf Knopfdruck zu euch kommen können. Ich öffne mal das Projekt. Ich habe hier oben rechts meine Summen- und Saldenliste, ich habe hier mein Live-Reporting, wo ich dann die Bilanz, Aktiva, Passiva, alles nebeneinandersetzen kann. Ich kann mir, wenn ich den Jahresabschluss bearbeite, hier auch die komplette Struktur anzeigen lassen, wie das aussieht. Ich habe meine Gewinn- und Verlustrechnung, meinen Jahresüberschuss und alles dergleichen zusammenorganisiert. Und wenn ich dann meine komplette Bilanz oder meinen Jahresabschluss mit dem Anhang und Lagebericht (die erfasse ich hier unten) fertig habe, habe ich hier oben jetzt ganz neu in der Software einen Button, der „Creditreform“ heißt. Und was auch ganz neu ist bei uns in der Software, wir haben jetzt direkt aus dem Jahresabschluss erstellbar die Projekte für den Bundesanzeiger, den Digitalen Finanzbericht und die E-Bilanz, sodass wir von unserem Produkt, wo wir im Jahr 2011/2012 gestartet sind und wo wir primär auf den Punkt E‑Bilanz geachtet haben, jetzt sagen, wir erstellen erst den Jahresabschluss bei uns in der Software und dann ist die E-Bilanz, die Offenlegung, der Digitale Finanzbericht, die Creditreform-Übergabe ein “Abfallprodukt“ – das wäre jetzt vielleicht nicht das richtige Wort, aber es ist halt wesentlich einfacher. Wenn ich erst den Jahresabschluss auf Taxonomiebasis habe, dann kann ich alle anderen im Finanzreporting wesentlich schneller mit Informationen bedienen, als wenn ich von der Sachkontenebene komme, diesen Medienbruch habe und immer irgendetwas konvertieren muss.
Ein Versandprozess funktioniert so: Ich klicke auf den Button, dann kommt der Versanddialog. Und hier kommen wir zu den beiden verschiedenen Produkten, die ich von euch buchen kann. Und zwar fangen wir mal an mit dem ersten Thema: wir haben hier als erstes den Punkt „Bonitätscheck“. Was ist das?
Großes Interesse: Jahresabschlüsse beziehen und in Wirtschaftsauskunft verarbeiten
Stephan Schütrumpf: Wir sind ja ins Gespräch gegangen und haben überlegt, wie wir zusammenarbeiten können, was sind unsere Interessen. Ein großes Interesse besteht darin, die Jahresabschlüsse zu beziehen und diese in der Wirtschaftsauskunft dann auch verarbeiten zu können. Wir wissen, wie schwer es heute für einen Unternehmer ist, seine Finanzinformationen rauszugeben. Der Bonitätscheck ist hier im Grunde genommen ein kleines Dankeschön an das Unternehmen. Nämlich, dass er, wenn er uns als Creditreform den Jahresabschluss bereitstellt, als Dankeschön eine Bonitätseinschätzung auf Basis seines Jahresabschlusses erhält und eine Indikation bekommt mit Kennzahlen, mit Branchendurchschnittswerten. Auch wie einzelne Kennzahlen zu bewerten sind bekommt er auf einer Seite sehr kompakt dargestellt und kann das dann in seiner Finanzkommunikation mit verwenden. Der Vorteil für uns ist, dass wir die Daten jetzt in dem XBRL 6.0‑Format verarbeiten können. Das heißt, wenn wir die Daten bekommen, gibt es ein Mapping auf unserer Datenstruktur – wir arbeiten selbst ja auch mit XBRL – und wir haben dann die Möglichkeit, in “real time“ ein Rating zu erzeugen. In dem Fall ist das jetzt der Bonitätscheck, den wir dann bei der Schnittstelle zurückgeben.
Paul Liese: Wir haben hier eine kleine Kopplung drin. Den Bonitätscheck bekomme ich nur dann, wenn ich mich als Unternehmer dazu verpflichte oder freigebe, dass ihr die Daten in der Wirtschaftsauskunft verwenden dürft.
Stephan Schütrumpf: Ganz genau. Das ist die Voraussetzung. Deshalb muss er das ja auch noch einmal entsprechend bestätigen, dass er weiß, dass diese Daten tatsächlich bei der Creditreform verwendet und in der Creditreform-Wirtschaftsauskunft veröffentlicht werden.
Paul Liese: Okay, das bedeutet: ich muss das nicht tun, ich kann euch die Informationen trotzdem übermitteln, bekomme aber keinen Bonus in Form von einem Bonitätscheck zurück.
Stephan Schütrumpf: Ganz genau.
Paul Liese: Okay, also ein Bonbon für mich, wenn ich das tue. Dann haben wir ein zweites Thema, und zwar steht hier „Creditreform Bilanzrating“. Was ist das?
Stephan Schütrumpf: Das muss man sich so vorstellen: Der Bonitätscheck ist auch wieder ein Abfallprodukt unseres Creditreform Bilanzratings. Der Prozess ist im Grunde genommen identisch. Wir nehmen auch da den Jahresabschluss entgegen und verarbeiten ihn. Und wie wir das Produkt dann ausgestalten, ist dann immer in Abstimmung mit unseren Partnern zu sehen. Die kostenfreie Variante ist wie gesagt etwas Reduziertes. Wir haben dort auf einer Seite die Bilanzbonität kompakt und in fünf Klassen eingeteilt. Das Creditreform Bilanzrating nutzen wir, um mit der Bank sprechen zu können, bzw. der Unternehmer hat die Möglichkeit, mit seiner Bank zu sprechen. Er erhält ein Rating-Ergebnis mit entsprechender Ausfallwahrscheinlichkeit. Auch hier in dem Produkt bekommt er dann Kennzahlen angezeigt, die wir heute für das Rating verwenden, er bekommt Erläuterungen zu dem Rating, Branchenwerte zu dem Rating und zu dem Bericht dazu und hat einfach ein viel umfangreicheres Dokument vor sich, welches er dann tatsächlich im Rahmen des Gespräches mit seinem Bankberater nutzen kann, um zu sagen „du hast mich bewertet, ich habe mich jetzt auch bewerten lassen, lass uns doch einmal die Ergebnisse miteinander vergleichen“, und um so einfach ins Gespräch zu kommen. Auch im Vorfeld vor einem Bankgespräch kann er schon eruieren, wo liegen gegebenenfalls meine Schwächen – auch bilanziell. Da geben wir in dem Bilanzrating-Bericht wichtige Hinweise und glauben, dass wir da den Unternehmen einen echten Mehrwert an die Hand geben können.
Paul Liese: Ich habe vorab in dem einen Muster, das wir in unserer Software durch die Tests wiederbekommen, schon gesehen: ich sehe auch einen Branchenvergleich – wie mein Unternehmen im Branchenvergleich dasteht in den einzelnen Keyperformance-Indikatoren oder wie man das nennen möchte. Noch ein anderer Punkt – ich weiß nicht, ob ich das fragen darf: Das Produkt, dass man bei euch ein Bilanzrating bekommt, gibt es ja schon länger. Das ist ja auch mit einem Preisschild versehen. Gibt es hier über die Verwendung der digitalen Schnittstelle einen Vorteil für den Unternehmer?
Stephan Schütrumpf: Ja, da gibt es einen Vorteil. Das Bilanzrating so im Bezug kostet als Preisempfehlung 549,00 €. Wir dürfen aber, wenn wir die Daten veröffentlichen dürfen, den Preis auf 249,00 € festsetzen. Wenn der Unternehmer sagt, „ich hätte die Bilanzanalyse schon gerne mal zur Ansicht, möchte aber die Daten nicht unbedingt bei Creditreform veröffentlichen“, dann liegt der Preis bei 299,00 €. Und wir glauben, auch dadurch eine gewisse Attraktivität in dem Produkt zu haben.
Paul Liese: Das heißt, für mich als Unternehmer ergibt sich ein Vorteil, wenn ich das gleich schon digital übermittle, als wenn ich meinen Jahresabschluss in pdf-Form per E-Mail, für das Rating zu euch schicke.
Stephan Schütrumpf: Ganz genau.
Paul Liese: Dann gehen wir jetzt mal hier weiter in dem Versandprozess. Wir setzen hier mal einen Haken, dass wir beides haben wollen. Dann bekomme ich jetzt noch unsere CrefoNummer angezeigt sowie zur Verifikation, dass meine Mandantennummer usw. bei euch passt. Ich bestätige das Ganze, dass das wirklich mein Unternehmen ist. Ich gebe hier noch mit, was ich euch schicke: die allgemeinen Informationen (da geht es um mein Unternehmen, wer bin ich, die Bilanzen, die GuV). Hätten wir jetzt noch die Anlagen und den Lagebericht gepflegt, würdet ihr das auch mitbekommen. Das hier auf der rechten Seite ist das pdf, das unsere Software erzeugt. Wenn ich ein pdf von einem Wirtschaftsprüfer bekommen würde als Jahresabschluss, könnte ich das hier euch auch zur Verfügung stellen, denn dann würde unsere Software nicht dieses pdf erzeugen. Denn wir übermitteln euch ja zwei verschiedene Datensätze. Das sehen wir jetzt hier in dem nächsten Bild. Das hier ist das pdf, das unsere Software erzeugt hat, was aber auch das pdf vom Wirtschaftsprüfer/Steuerberater sein könnte, und das hier rechts ist das, was wir euch technisch übermitteln und wo ich jetzt tatsächlich noch einmal gucken kann, was für Informationen übergeben werden, indem ich z. B. nach Maschinen suche und sehe: 40.000,00 € in 2015, 32.900,00 € in 2016. Das heißt, ich kann hier noch einmal kurz schauen, welche Daten wirklich rausgehen, sowohl visuell als auch technisch.
Stephan Schütrumpf: Prima.
Paul Liese: Dann setze ich den Haken, dass die pdf-Version, die ich dort mit verknüpft habe, als auch die technischen Daten zusammengehören. Jetzt muss ich noch einmal kurz mitgeben, wer der Datenübermittler ist, wer der Rechnungsempfänger für die Leistung, die in Auftrag gegeben wird, ist und dann noch ganz viele Haken setzen – das wollen wir jetzt nicht alles durchlesen, das sind die rechtlichen Themen, die mittlerweile einfach notwendig sind.
Stephan Schütrumpf: Der Datenschutz lässt grüßen.
Paul Liese: Genau. Dann senden. Und wenn alles richtig läuft, haben wir jetzt gleich eine erfolgreiche Übermittlung zu euch ins Rechenzentrum. Und wir sehen auch schon, dass die Dokumente zurückgekommen sind sowohl für das Rating als auch für die Bonitätsanalyse. Jetzt sehen wir auch schon, was wir zurückbekommen haben. Wir haben jetzt hier eine neue Ansicht in unserer Software, die heißt „Dokumente“. In den Dokumenten sehen wir jetzt noch, was wir übermittelt haben – der Report –, aber eigentlich spannend ist am Ende dann das Bilanzrating, das wir von euch zurückbekommen haben. Wenn wir ein wenig runterscrollen, sehen wir wunderbar die Entwicklung der Bilanzbonität. Ich sehe auf den nächsten Seiten, wie sich das Ganze darstellt. Aber das ist ja dein Produkt, du kannst hier ja mal selber durchführen, wenn du möchtest.
Stephan Schütrumpf: Gern. Gehen wir mal zu den Kennzahlen. Das ist ja im Grunde genommen die Basis, auf der wir dann auch das Rating erstellen. Wir haben hier in diesem Report ca. 30 Kennzahlen, die sehr standardisiert sind, aber auch relevant sind in der Bankpraxis. Wir haben also nichts Neues erfunden, sondern wir haben die langjährige Erfahrung genutzt, um zu schauen, was heute in der Praxis für ein Kennzahlenset verwendet wird. Deshalb haben wir hier 30 Kennzahlen mit aufgenommen. Was man jetzt hier sieht, sind einzelne Kennzahlen blau gehighlightet. Das sind die Rating-relevanten Kennzahlen. Denn in so einem System verarbeitet man heute nicht zwingend 30 Kennzahlen, weil das nicht notwendig ist, sondern man beschränkt sich auf einzelne Kennzahlen. Die wollen wir dann auch transparent machen. Insofern haben wir die blau gehighlightet. Wir haben dann die entsprechenden Jahre angezeigt. Hier in dem Beispiel jetzt 2015 und 2016. Man kann sich bis zu fünf Jahre in dem Bericht anzeigen lassen. Man bekommt insgesamt vier Ergebnisse in der Ergebnisdarstellung angezeigt. „WZ“ steht für Wirtschaftszweig, das sind die Branchendurchschnittswerte, die du gerade angesprochen hast. Und so kann man relativ schnell erkennen, dass wir hier eine Eigenkapitalquote haben von 14,85, die im Vergleich zum Branchendurchschnitt – zu 17,13 – schlechter ist und man hat hier auch schon eine erste Indikation darüber, wie meine eigene Eigenkapitalquote im Vergleich zu einer entsprechenden Vergleichsbranche aussieht.
Über die Eigenkapitalquote
Wir haben dann neben den Kennzahlen auch noch eine Zeitraumbetrachtung, also eine Cash Flow-basierte Sicht auf die Thematik. Auch hier hat man im Grunde genommen recht schnell und recht zügig einen Überblick über seine Finanzierungssituation. Neben der Cash Flow-Rechnung haben wir auch Grafiken in dem Bericht mit dabei. Hier haben wir nicht nur die Branchendurchschnittswerte mit angezeigt, sondern auch, wie der gesamtwirtschaftliche Durchschnitt in den einzelnen Kennzahlen aussieht. Ich gehe jetzt noch einmal auf die Eigenkapitalquote. Das ist auch noch einmal spannend, weil jeder glaube ich weiß, dass man bei 20 % – 25 % von einer ganz ordentlichen Eigenkapitalquote spricht. Hier würde man jetzt sogar sehen, dass das Unternehmen im Vergleich zur Branche schon schlechter gestellt ist und auch deutlich in der Gesamtbranche sich nicht gut darstellt in seiner Eigenkapitalausstattung.
Ganz wichtig zum Ende hin sind auch die Erläuterungen zu den einzelnen Kennzahlen, damit auch wirklich jeder ungeübte Leser weiß, wie eine Eigenkapitalquote berechnet wird oder auch die anderen Kennzahlen, die dann entsprechend mit angezeigt werden.
Paul Liese: Ich sehe gerade, wir haben noch einen Umlaut-Fehler hier: es fehlt überall Ö und Ä. Naja, wir haben ja noch ein paar Tage Zeit, um den Bug zu beheben. Aber man sieht auf jeden Fall, was kommt. Ich glaube, man hat hiermit ein extrem wirkungsvolles Werkzeug für die Kommunikation mit dem, der sich für meine Zahlen interessiert, oder?
Stephan Schütrumpf: Ganz genau. Und das schöne ist, dass wir jetzt auch mit ergänzen wollen, dass ein Unternehmen, wenn es unserer Ansicht nach eine gute Bonität hat, auch noch eine Information dazu bekommt, ob es vielleicht CrefoZert-fähig ist. Die CrefoZert-Fähigkeit ist ein Gütesiegel, das wir nur ganz ausgewählten Kunden an die Hand geben wollen/können, wenn nämlich die Bonität entsprechende Kriterien erfüllt. Ein Kriterium ist, dass das Bilanzrating mindestens CR7 sein muss oder besser. Und es kommt noch hinzu, dass wir den Creditreform-Bonitätsindex mit dazu nehmen. Der muss mindestens 249 sein. Und wir fahren auch noch einmal zum Unternehmen raus, füllen nochmal einen Fragebogen aus, um dort noch qualitative Faktoren mit in der Analyse berücksichtigen zu können. Und wenn alle Kriterien erfüllt sind, händigen wir dem Unternehmen ein Siegel aus, was es sich dann auch aufhängen kann, um seine Bonität zu dokumentieren.
Paul Liese: Spannend. Ja soweit ist dann alles gesagt. Also wie gesagt: Anfang Januar uns auf den social media Kanälen folgen, dann kennt ihr den Termin, wann wir im Januar zeigen, wie die Daten bei uns in die Software kommen, um das am Ende in die Creditreform übermitteln zu können. Vielen Dank, Stephan, dass du da warst.
Stephan Schütrumpf: Sehr gerne, Paul.
Paul Liese: Wie war der erste Livestream?
Stephan Schütrumpf: Ich war ein bisschen aufgeregt, aber ich glaube, es war ganz okay.
Paul Liese: Ja, finde ich auch. Das werden die Leute, die uns auf dem YouTube-Channel und bei Facebook den Daumen hoch geben, am Ende bewerten. Wir freuen uns über jeden Like. Wir wünschen einen schönen Nachmittag und dann bis zum nächsten Livestream.
Paul ist Geschäftsführer der hsp und derjenige, der die Klappe hält. Seine Top-Themen: Medienbrüche mittels Software abschaffen. Verfahrensdokumentation, IKS, TCMS und weitere Compliance Themen. Sein aktuelles Projekt: Verrechnungspreisdokumentationen ohne Medienbrüche erstellen. Mittels Taxonomie.