Im Gespräch: Steuerberater Marco Windhorst von HSP Bremen
Die hsp bietet ihren Kunden und Partnern an, gemeinsam mit einem echten Mandanten eine Prozessdokumentation und Prozessoptimierung in Opti.Tax durchzuführen. Steuerberater Marco Windhorst der HSP STEUER Bremen konnte so gleich dem ersten Mandanten, der von der Coronakrise stark betroffen ist, konkret helfen. Wie er die Arbeit mit Paul Liese empfunden hat und was er Kollegen empfiehlt, darüber sprechen die beiden im Livestream.
Paul Liese: Herzlich willkommen zu einem weiteren Livestream hier bei hsp.TV. Heute zu Gast: der
Marco. Marco, magst du dich kurz vorstellen?
Marco Windhorst: Ja, hallo in die Runde, mein Name ist Marco Windhorst, ich bin Steuerberater hier in Bremen. Wir sind in einem größeren Kanzleiverbund in der HSP-Gruppe und wir sitzen hier mit Knapp 27 Mitarbeitern und beackern Jahresabschlüsse, Steuererklärungen, Lohn- und Gehaltsabrechnungen und eben auch das Thema: immer mehr Beratung.
Paul Liese: Ja, vielen Dank. Für alle, die jetzt zuschauen oder das später schauen, dieses Meeting ist sehr spontan zustande gekommen. Ich glaube, Ende letzter Woche habe ich dich gefragt, ob du dafür zur Verfügung stehst, mal zu erzählen, was wir letzte Woche gemeinsam erlebt haben. Und es gibt auch kein Manuskript für dieses Meeting, sondern es ist wirklich live, authentisch, ohne irgendwelche Absprachen, über was wir sprechen. Von daher so wie das, was gerade im Kopf kommt.
Marco Windhorst: Ehrlich gesagt, bis heute Morgen wusste ich noch nicht mal, worum es geht.
Paul Liese: Ja, das ist Agilität, aber dafür sehr hsp – und auch hsp-bekannt. Wir haben letzte Woche zusammen mit einem deiner Mandanten in einem Online-Meeting gesessen und haben Prozesse dokumentiert. Wie ist die Situation bei dem Mandanten und warum war das aus deiner Sicht wichtig, das zu tun?
Marco Windhorst: Vielleicht mal einen Schritt zurück, wir sind ja schon länger bei euch mit der Software im Gange mit Opti.Tax und da geht es ja erstmal um das Thema Verfahrensdokumentation. Da hatten wir auch zwei, drei Mitarbeiter im Boot, weil wir das eben vorantreiben wollten und dann kam ja bei uns in der Gruppe im HSP One die Diskussion darüber auf, über dieses Corona-Förderungspaket, sich dort bei der BAFA listen zu lassen, um diese 4000 € Fördermittel an der Stelle mitzunehmen, um eben Prozesse zu optimieren. Und dieser Mandant von uns, den wir bei uns da mit reingenommen haben, das ist jemand, klassischer Automobilzulieferer-Betrieb, der im Augenblick natürlich massiv betroffen ist von dieser Coronakrise. Über diesen Weg hatten wir Kontakt zu dir aufgenommen, um eben zu schauen, wie wir diese Software Opti.Tax nutzen können, um an den Fördermitteltopf ranzukommen, um die Mandanten in diesem Bereich vernünftig beraten zu können.
Verfahrensdoku mit Opti.Tax im Boot
Paul Liese: Dann haben wir erst ein Vorgespräch gehabt mit dem Mandanten, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, und haben uns dann letzte Woche zwei, drei Stunden Zeit genommen, um mal die Prozesse aufzunehmen und zu schauen, wo wir dem Mandanten helfen können, durch vielleicht Veränderungen im Ablauf. Du warst ja jetzt das erste Mal dabei, das letzte Mal habe ich das glaube ich mit deinen Mitarbeiterinnen gemacht an der Stelle. Was waren so deine Erkenntnisse aus dem Meeting, aus der Vorgehensweise, wie das Ganze umgesetzt wurde?
Marco Windhorst: Das war eigentlich sehr positiv, weil ich den Mandanten erst zu diesem Online-Termin drängen musste, der hatte da überhaupt gar kein Interesse dran. Der hat gesagt: „Ja, okay, wir sind auch privat befreundet, ich will dir gerne diesen Gefallen tun.“ Also seine Erwartungshaltung war eigentlich gleich null oder eben nur darauf beschränkt, mir irgendwie was Gutes zu tun. Und dann merkte er aber im Laufe des Gespräches, wo eben in seinem Betrieb seine Schwachstellen stecken und das war jetzt für ihn, hast du glaube ich auch so miterlebt, Paul, das war für Ihn jetzt nicht unbedingt was ganz Neues. Aber das waren die Dinge, wo Betriebe ganz oft in der Konjunktiv-Falle stecken. In diesem „das könnte, sollte, müsste man mal machen, wenn man mal ganz viel Zeit hat“ – obwohl man weiß, dass diese Umarbeitung dieser optimierten Prozesse eigentlich unheimlich viel kraft- und zeitraubend ist. Aber „Never change a winning team, wir machen es einfach so, wie wir das schon immer gemacht haben oder machen Dinge nicht so, die wir noch nie so gemacht haben.“ Ich glaube, das war eine ganz, ganz große Erkenntnis für ihn und er hat auch eine ziemlich lange To-do-Liste gekriegt, die wir mit ihm gemeinsam jetzt abarbeiten werden.
Paul Liese: Aber ich hatte schon das Gefühl, als du das dann mal monetär ausgerechnet hast, was das für ihn bedeutet, dass so ein bisschen ein riesen Ausrufezeichen in seinem Gesicht stand.
Marco Windhorst: Ja, genau. Er hat sich wahrscheinlich kein wirkliches Bild darüber gemacht, was das für Auswirkungen hat. Er hat halt nur gedacht: „Ok, das haben wir schon immer so gemacht.“ Und Ich bin selber kein großer Freund von Dokument-Pflege, also immer schön aus dem Schrank rausholen, nett wieder aufpolieren und wieder zurückschieben. Aber ich glaube, das ist bei ganz vielen so. Ganz viele Unternehmer ticken so, dass sie halt Dinge, die sie schon immer so gemacht haben, auch gerne weiterhin so machen würden. Aber wenn man dann mal wirklich vor Augen führt, ein Mitarbeiter braucht für diesen Prozess am Tag eine Viertelstunde, da sind drei Mitarbeiter damit beschäftigt und wir können das automatisieren. Ich bin ein großer Freund der Digitalisierung, aber bitte immer in der Verbindung mit einer Automatisierung. Und das konnten wir eben halt gut darstellen und ihm eben auch mal eben ausrechnen, und auch nur auf der Kostenseite, wir waren noch nicht dabei, was kann der Mitarbeiter stattdessen an Ertrag bringen, sondern wirklich in einer Kostensituation, was bedeutet das eigentlich für dich, in Euro ausgedrückt, wenn wir diesen Prozess automatisieren.
Paul Liese: Ja, sehr spannend. Meinst du, dass die aktuelle Situation mit der Coronakrise ein Umdenken bei den Unternehmern bedeutet, nach dem Motto „Ich hinterfrage jetzt meine Prozesse, ob ich so weiterarbeiten will“. Weil dieses, ich sage mal, Gemächliche, etwas nicht ändern zu wollen, hing ja auch damit zusammen, dass die Auftragsbücher voll waren und der Laden ja lief. Und jetzt auf einmal fährt er von 100 Prozent vielleicht auf 20 Prozent runter und läuft nicht mehr so rund. Ist da jetzt eine höhere Akzeptanz für diese Veränderungen oder wie siehst du das?
Marco Windhorst: Ja, du sagst es. Das ist ja bei uns in den steuerberatenden Berufen ja auch nicht wesentlich anders. Das ist sicherlich branchenabhängig, also waren es wirklich Betriebe, die in der Zeit weniger zu tun hatten im Tagesgeschäft und dann vielleicht auch mal auf die Ideen kommen, ein bisschen am Unternehmen zu arbeiten, weil weniger Zeit im Unternehmen zu arbeiten ist. Aber ich kann das als eigenes Beispiel mal aus der Praxis mal eben berichten. Wie oft haben wir damals Zoom-Meetings oder GoToWebinar-Meetings gemacht, das war doch eher selten. Weil, auch unsere Auftragsbücher sind voll und auch unsere Konten waren gut gefüllt, die Kriegskasse war da, was haben wir alles umgestellt? Wir sind von Anwesenheitspflicht im Büro sofort auf Homeoffice umgestiegen, das war überhaupt kein Problem. Auch die Mitarbeiter, die vorher gesagt haben: „Will ich nicht, kann ich nicht“, die Bereitschaft war sofort eine ganz andere. Wir haben Dinge umgesetzt, wo wir wahrscheinlich noch Jahre für gebraucht hätten. Also ob es Adobe Sign ist, also das digitale Einholen von Unterschriften des Mandanten, ob das diese Zoom-Meetings sind, also viele Cloud-Lösungen, die gut sind aber auch im Übrigen auch vorher schon gut waren, aber da haben wir halt nie die Zeit dafür gefunden, um uns damit mal ausgiebig auseinanderzusetzen und ich glaube, da hat ein ganz, ganz großes Umdenken, ich mag das Wort zwar gar nicht mehr benutzen, weil es in der Vergangenheit so oft gehört habe, aber das einen disruptiven Charakter. Also jetzt auf einmal, wo die Zeit da ist und wo die Notwendigkeit vor allem da ist, da werden auf einmal Dinge umgesetzt, die vorher fast undenkbar waren oder zumindest noch Jahre gebraucht hätten.
Vorteil Verfahrensdokumentation-Software
Paul Liese: So, nun hätte das Gespräch mit eurem Mandanten auch ohne unser Werkzeug stattfinden können, wo siehst du den Vorteil, das mit einer Software gestützt zu tun?
Marco Windhorst: Ja, das fängt ja schon mit der Beauftragung an, sage ich mal. Eure Software macht das so, dass eben eine Vollmacht an den Mandanten rausgeht, der Mandant die elektronisch unterschreiben kann, die in das System eingepflegt wird. Wir haben die Schnittstelle, dass wir die DATEV-Daten reinziehen können, wir haben die Schnittstellen an die BAFA, dass wir die Förderanträge online stellen können, wir können die Abwicklung darüber nachher machen. Das macht uns das Leben natürlich viel, viel leichter, als wenn wir so auf grüner Wiese gestartet wären und wir sagen: „Ja, okay, wo fangen wir überhaupt an, wir haben gar nicht die Hilfsmittel dafür.“ Natürlich brauchen wir dafür, für alles was wir tun, Werkzeuge. Und da ist es nicht immer der Hammer, um eine Schraube reinzudrehen, da darf es dann auch mal ein anderes Werkzeug sein. Oder in eurem Fall passt einfach euer Werkzeug genau in dieses Beratungsfeld rein.
Paul Liese: Vielen Dank. Und jetzt habe ich vorhin mit deinem Namensvetter, mit dem anderen Marco aus der HSP-Gruppe, gesprochen – und jetzt geht es ja eigentlich darum, dass wir in die Software Content reinbringen müssen in Form von Musterberichten und Vorlagen und so weiter. Was ist da eure Erwartungshaltung an uns als Softwarehersteller, wo braucht ihr weitere Unterstützung?
Marco Windhorst: Also wichtig war für uns auf jeden Fall schon mal, dass wir diesen einen Termin mit dir jetzt gemeinsam gemacht haben mit dem Mandanten, sodass wir eine Art Blaupause haben, dass wir wissen, okay, darauf müssen wir achten und können das ein Stück weit eben auch für andere Fälle übernehmen. Aber ich habe direkt im Anschluss an unser Meeting hier auch ein Termin mit dem Marco Sell und da wird uns bestimmt eine ganze Menge darüber einfallen, um euch die nächsten Tage zu beschäftigen.
Paul Liese: Ja, und das ist auch der Wunsch von uns an euch Berater, die mit unserer Software unterwegs sind, dass ihr uns Feedback gebt und auch Content, den ihr in der Software haben wollt, um den da methodisch und softwaregestützt abfragen zu können mit dem Mandanten. Und das ist auch das, was eine Beraterin gestern zu mir sagte, dass sie das total spannend findet, dass auf einmal Kanzlei- übergreifend, nicht jetzt nur innerhalb eurer HSP-Gruppe, sondern auch über andere Kanzleien so ein Miteinander entsteht, gemeinsam Sachen auszutauschen, gegenseitig zur Verfügung zu stellen über die Plattform Opti.Tax in diesem Fall. Und ich denke, dass darüber jeder Mandant eigentlich nur gewinnen kann, wenn die Berater sich an der Stelle untereinander austauschen.
Marco Windhorst: Ja, nicht nur die Mandanten, Paul. Der ganze Berufsstand kann dadurch gewinnen. Also Ich bin nach wie vor ein großer Verfechter des „Wenn wir es nicht schaffen, in der nächsten Zukunft weiterhin einen starken Berufsstand zu haben, dann werden wir wahrscheinlich irgendwann gar keinen mehr haben“, also wir müssen schon dafür sorgen, dass wir alle Beraterkollegen an der Stelle auch mitnehmen und eben auch Wissen transferieren. Weil, das schafft Unmengen an Synergieeffekt und jeder kann seinen kleinen Beitrag nochmal dazu leisten. Wir sehen das ja an großen Firmen, wie zum Beispiel DATEV oder auch in den Verbänden und in den Kammerbezirken, da findet ja so ein Austausch bereits statt. Also ich bin ein großer Verfechter dessen, dass wir unseren Berufskollegen eben auch Wissen zur Verfügung stellen.
Paul Liese: Und wir möchten da gerne unseren Teil zu beitragen und von daher – fordert uns, und dann bekommen wir das gemeinsam hin.
Marco Windhorst: An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Marco Sell, weil der hat das Ganze bei uns im Grunde erst initiiert. Ja gut, das ist jetzt bei uns in der Gruppe, aber Marco Sell hätte ja auch sagen können: „Das mache ich jetzt mal für mich alleine und kümmere mich nur um mich.“ Aber wie gesagt, ich glaube, wenn jeder nur auf sich achtet, da werden wir alle nur dabei verlieren.
Paul Liese: Ja, das stimmt. Was sind jetzt die nächsten Schritte bei deinen Mandanten? Du hast ja gesagt, du hast jetzt ein Maßnahmenbündel bekommen, das heißt, ihr geht jetzt in die Umsetzung.
Marco Windhorst: Genau, wir haben jetzt den Follow-up-Termin, wo wir dann wirklich gezielt, du spielst uns den Datenbestand nochmal ein, denke ich, und dann werden wir gezielt mit dem Mandanten jeden einzelnen Punkt angehen. Also es ist ja nicht so, dass der das nicht alleine könnte. Das Problem ist nur, er wird es alleine nicht tun. Die meisten Unternehmer brauchen jemanden, der sie an die Hand nimmt und sagt: Okay, pass mal auf, wir setzen uns mal mit deinem Softwarelieferanten auseinander und fragen mal, wie wir diese Schnittstelle zum Portal beispielsweise kriegen. Oder wie können wir das beim Einkauf vernünftiger lösen? Also das wird der wahrscheinlich alleine nicht tun, weil dann wird das wieder an dieses „Das müsste Ich unbedingt mal machen, wenn ich mal ganz viel Zeit habe dann“.
Paul Liese: Ist das für dich als Berater eine komplett neue Rolle?
Marco Windhorst: Nein, wir haben schon immer viel Beratung angeboten, wir machen so 15 bis 20 Prozent Umsatz mit Beratungsleistungen. Und wir haben gerade eben einen Termin gehabt, bei uns im Haus intern, wo wir dieses Controlling und Beratungspaket nochmal komplett festgezurrt haben, dass wir es auch marketingmäßig auf die Straße kriegen. Weil, das ist ja der eine Punkt, wir haben das Werkzeug, wir haben auch die Kundschaft, aber wir müssen es dann auch irgendwie den Mandanten auch schmackhaft machen. Über Nutzen, Erklärungen aber wir müssen eben auch über die Kosten sprechen.
Paul Liese: Klar, sehr gut. Hast du noch weitere Punkte, die unsere Zuschauer interessieren sollen und
dürfen?
Marco Windhorst: Ja, ich weiß ja nicht, wer jetzt … wie gesagt, ich bin völlig unvorbereitet in diesem Gespräch. Ich weiß gar nicht, wer ist denn hier die Zielgruppe? Wer schaut denn jetzt zu?
Paul Liese: Also Ich denke, dass eine ganze Menge Berater gerade zuschauen oder sich das Video später anschauen oder als Podcast am Wochenende kurz anhören und daraus neue Impulse mitnehmen für ihre Themen in den nächsten Wochen. Und der Punkt ist ja der, dass wir mit unserer Software ein Werkzeug erschaffen haben, womit der Antrag gestellt werden kann, wie du es gesagt hast. Und halt die Methodik, wie gehe ich nachher mit dem Mandanten um, wie führe ich so ein Projekt durch. Da können wir als Softwarehersteller immer tolle Funktionen zur Verfügung stellen und sagen hier, das und das, so und so geht’s und dann mit tollen YouTube-Videos auch zeigen. Am Ende ist immer die Frage: Funktioniert das auch? Und deswegen war es mir heute wichtig, nach unserem Termin letzter Woche, das einfach mal zu kommunizieren, was wir beide erlebt haben, um auch mal das Gefühl zu vermitteln: Ja, damit kann man arbeiten, das funktioniert und der Mandant wird am Ende besser aufgestellt sein und bekommt aufgezeigt, was er machen kann. Und im Abfall hat er dann sogar schon eine Verfahrensdokumentation für die nächsten Treffen mit seinem Betriebsprüfer – und das war das Ziel für heute.
Marco Windhorst: Mein Fahrplan war ja wie folgt: Ich habe erstmal die Registrierung beantragt bei der BAFA, da meine sämtlichen Unterlagen hochgeladen, habe dann ja meine Berater-ID gekriegt. Dann dauert es sicherlich eine ganze Weile. Ich glaube gelistet bin ich immer noch nicht, ich habe heute noch nicht geguckt. Das letzte Mal Anfang der Woche, aber das ist auch nicht so schlimm, weil das einzige, was man wirklich brauch für den Förderantrag, ist diese Berater-ID. Und wir als Berufsträger. Der Registrierung steht gar nichts entgegen. Das ist einfach nur eine Frage der Zeit. Es ist nicht eine Frage des Ob, sondern einfach nur des Wann. Dann kann ich eben nur empfehlen, dann Kontakt zu dir aufzunehmen, um sich mit der Software vertraut zu machen – und was richtig, richtig gut ist, ist eben, Ich weiß nicht, ob dieses Angebot für alle gilt, aber ich hau das jetzt einfach mal raus, Paul. Paul Liese macht ein Projekt mit euch gemeinsam und ich glaube, ohne dass man das einmal gemeinsam mit jemandem gemacht hat, der das schon mal getan hat, wird es deutlich schwerer. Also das kann ich nur jedem empfehlen, das einmal gemeinsam zu machen, das war auch für meine Mitarbeiterinnen ganz wichtig, die auch gesagt haben: „Ich weiß gar nicht, wo fange ich denn da an und was bespreche ich mit dem denn überhaupt alles.“ Dieses Thema haben wir bei Mitarbeitern im Zusammenhang mit Beratungsleistungen ja häufig. Auch bei Controlling-Gesprächen also, dass die sagen: „Also ich weiß ja gar nicht, was soll ich denn mit dem beraten.“ Also wir brauchen wirklich dann jemanden, der denen das mal zeigt und einmal vormacht. In euerm Fall ist es ja so, das ist dann ja doch etwas sehr statisches, was man gut abarbeiten kann, also da brauche Ich nicht jetzt noch „Das ist die Sonderlösung, da und da ist es so speziell und da brauche ich jetzt Expertenwissen“ oder sowas, sondern man kann es einfach Schritt für Schritt mit dem Mandanten durchgehen und beim Mandanten erzeugt es trotzdem einen Aha-Effekt. Ich will jetzt nicht sagen, man muss sonderlich intelligent dafür sein, das meine ich damit nicht. Ich will damit nur sagen, man braucht keine Angst davor zu haben vor dieser Beratungsleistung. Das ist keine Rocket Science.
Aha-Effekt auf Mandantenseite
Paul Liese: Also erstens, das Angebot gilt noch, jeder, der möchte und mit unserer Software unterwegs ist, kann das Coaching buchen und man muss ja auch dazu sagen, wenn man solche Erlebnisse hat wie jetzt bei eurem Mandanten, dann macht das ja auch Laune, sowas gemeinsam mit dem Mandanten zu machen.
Marco Windhorst: Ja, weil wir ja eben auch erlebt haben bei dem Mandanten, dass er nachher happy war. Also nicht jetzt wirklich happy, weil er wusste natürlich auch, dass jetzt irgendwie ein ganzer Haufen Arbeit auf ihn zukommt und jetzt muss er da endlich mal ran. Aber trotzdem glaube ich, dass er im nachhinein, wenn wir das ganze Projekt abgeschlossen haben, dass er glücklich sein wird, dass er das gemacht hat und vor allem, was ja auch für uns gut ist, bei ihm bleibt hängen, wir sind aktiv auf ihn zugegangen, um ihn zu beraten. Und wenn ich die Iris-Studie der DATEV richtig in Erinnerung habe, ist das einer der größten Punkte, warum Unternehmer den Berater wechseln – sie werden nicht aktiv beraten. Und das wollen wir ändern und das sollten wir auch als gesamter Berufsstand ändern. Ich sage mal, die Bundessteuerberaterkammer, die ja nun nicht gerade als das innovativste Institut in Deutschland gilt, sorry, es werden wahrscheinlich auch einige Kammermitglieder das jetzt sehen, aber die haben in ihrem Pamphlet „Beratung 2020“ oder „Steuerberatung 2020“ reingeschrieben oder haben genau diesen Punkt aufgenommen: Der steuerberatende Beruf muss mehr aktiv beraten, muss mehr links und rechts gucken, steuernahe betriebswirtschaftliche Beratung, vielleicht auch schon ein Stück weit Unternehmensberatung. Da müssen wir ran, weil das ist genau das, was die Unternehmer wollen und vor allem, was sie auch jetzt derzeit auch ganz dringend brauchen.
Paul Liese: Und deshalb auch unsere Empfehlung, dass die Berater bitte nicht warten, dass der Mandant auf den Berater zukommt nach dem Motto „Ich hab da gehört, da gibt es ein Programm von der BAFA, ihr könnt mich beraten und die BAFA übernimmt die Kosten“, sondern jetzt ist es eigentlich schon fast zu spät. Aber jetzt loslegen und die Mandanten informieren, wir als Berater helfen, und macht euch bitte keine Gedanken über das Honorar, da gibt es ein Programm der BAFA, darüber wickeln wir das ab. Und die Erfahrungen zeigen auch, wenn ihr dieses Schreiben rausschickt an die Mandanten, da wird die Rücklaufquote, ohne dass ihr nachfassen müsst, relativ hoch sein, dass die Unternehmen das in Anspruch nehmen.
Marco Windhorst: Also wir haben das jetzt ein bisschen anders gelöst, wir haben uns jetzt erstmal alle Fibu-Mandate geschnappt und alle Selbstbucher geschnappt und haben da eine Honoraruntergrenze festgesetzt. Wir kommen jetzt so auf knapp 80 Mandate und da werden wir uns jetzt nicht die Mühe machen, noch einen Flyer zu drucken oder irgendwie so einen Kram. Das kostet alles nur Zeit und Ressourcen. Wir werden die telefonisch angehen, denen Calendly-Einträge zur Verfügung stellen, die sie dann buchen können. Das erzeugt dann automatisch ein Zoom-Meeting, da werden wir denen das eben in einer Viertelstunde erklären und ich glaube, da wird die Akzeptanz höher sein, als wenn wir einfach nur ein Mailing rausschicken. Aber es geht auch nicht so sehr darum für uns jetzt, dass wir unbedingt ganz viel Umsatz damit generieren wollen, weil es uns da wahrscheinlich nicht anders als ganz vielen Beraterkanzleien in Deutschland geht, wir wissen, wie wir unseren Tag rumkriegen können. Also wir haben genug zu tun, so ist es nicht. Aber es geht nicht darum quantitativ zu wachsen, sondern es geht für uns als Kanzlei darum, qualitativ zu wachsen und dazu gehört eben ganz explizit auch das aktive Anbieten von Beratungsleistungen.
Paul Liese: Finde ich sehr gut. Sehr schön, dann sage ich dir jetzt: vielen Dank für deine Zeit. Wir haben so das Zeitfenster, was ich mir vorgenommen habe für diesen Livestream, erreicht. Nicht, dass ich nicht länger mit dir sprechen wollen würde. Vielen Dank für deine Zeit und deine offenen Worte. Ich bin gespannt auf das Feedback, was von Marco und Marco vielleicht heute Nachmittag oder nächste Woche kommt zum Füllen unserer Software mit Content – und in dem Sinne, liebe Grüße an dein Team und ein tolles Wochenende und bleib gesund.
Marco Windhorst: Danke, für euch auch.
Paul ist Geschäftsführer der hsp und derjenige, der die Klappe hält. Seine Top-Themen: Medienbrüche mittels Software abschaffen. Verfahrensdokumentation, IKS, TCMS und weitere Compliance Themen. Sein aktuelles Projekt: Verrechnungspreisdokumentationen ohne Medienbrüche erstellen. Mittels Taxonomie.